Text: Agnes Hagborg
Foto: MATTEO BIACHESSI
In den letzten Jahren ist das Interesse an der Natur deutlich gestiegen. Der klassische Sonnenurlaub hat sich zunehmend in eine „Coolcation“ verwandelt, bei der es nicht mehr ausreicht, nur Badekleidung und frische Unterwäsche einzupacken. Stattdessen erfordert es sorgfältige Planung und Vorbereitung für alle denkbaren Szenarien. Auch wenn das etwas anstrengend klingt, ist es gerade das Unvorhersehbare, das den Reiz ausmacht. Um dir den Einstieg zu erleichtern, zeigen wir dir, wie du dich beim Naturabenteuer nach dem Zwiebelprinzip richtig kleidest.
Oft wird empfohlen, sich beim Aufenthalt in der Natur in mehreren Schichten zu kleiden. Auch wenn das zunächst selbstverständlich erscheint, ist es nicht immer klar, wie man jede Schicht sinnvoll wählen sollte. Das Schichtenprinzip ermöglicht es dir, deine Kleidung flexibel an Wetter, Temperatur und Aktivität anzupassen.
Die erste Lage, auch Basisschicht oder Baselayer genannt, liegt direkt auf der Haut und wird oft als Unterwäsche bezeichnet. Ihre Funktion ist es, dich warm zu halten und Feuchtigkeit von deinem Körper wegzuleiten, damit du nicht auskühlst. Es ist wichtig, dass diese Schicht aus Materialien besteht, die Feuchtigkeit nicht speichern, daher sind Wolle und synthetische Stoffe empfohlen. Die besonderen Eigenschaften dieser Materialien halten nicht nur die Feuchtigkeit fern, sondern trocknen auch schnell, falls du nass wirst. Gleiches gilt auch für Socken und Unterwäsche – wähle auch hier Wolle oder synthetische Materialien.
Die zweite Lage wird als Isolationsschicht bezeichnet. Diese Schicht sollte aus Materialien wie Fleece, Wolle, synthetischen Stoffen oder Wollmischungen bestehen. Ihre Aufgabe ist es, Wärme zu isolieren und gleichzeitig zu belüften. Die Materialien der Isolationsschicht sorgen dafür, dass Feuchtigkeit von der Haut wegtransportiert wird, während sie die Körperwärme speichern. Diese Schicht wird häufig je nach Wetter und Aktivität angepasst. Bei wärmerem Wetter kann eine dünne Schicht aus Wolle oder Synthetik ausreichen, während bei kälteren Temperaturen dickere Wolle oder Fleece empfohlen werden. Es kann hilfreich sein, wenn die Isolationsschicht einen Reißverschluss hat, um die Körpertemperatur einfach regulieren zu können
Die äußere Lage ist die dritte und besteht aus sogenannten Wetterschutzkleidern, wie Jacken und Hosen. Ihre Hauptaufgabe ist es, vor Wind und Wasser zu schützen. Es ist wichtig, dass diese Kleidungsstücke atmungsaktiv sind, da sonst Feuchtigkeit an der Haut haften bleiben kann, was zu Auskühlung führen kann. Viele Wind- und Regenjacken haben Belüftungsöffnungen oder Reißverschlüsse, die geöffnet werden können, oder bestehen aus atmungsaktiven Materialien. Achte auf Kleidungsstücke mit wind- und wasserabweisenden Eigenschaften, die dich trocken und vor Wind geschützt halten. Oft haben solche Kleidungsstücke spezielle Marken oder sind aus Materialien wie Gore-Tex gefertigt, die besonders hohe Schutzfunktionen bieten.
Diese zusätzliche Lage ist eine Verstärkungsschicht. Sie dient als Ergänzung oder Reserve, wenn die anderen Schichten nicht ausreichen. Diese Schicht wird verwendet, um zusätzliche Wärme zu bieten, wenn du dich nicht bewegst oder wenn es sehr kalt ist. Eine gute Verstärkungsschicht kann eine leichte Daunenjacke sein, die du zwischen der Isolationsschicht und der äußeren Schicht trägst, oder eine dickere Daunenjacke, die du über die äußere Lage ziehst, wenn es richtig kalt wird.
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