
6 Fragen, die du dir vor dem Kauf von Laufschuhen stellen solltest

Text: Ebba Thanner
Foto: Rasmus Motten Wernerby
Für viele ist Laufen die zugänglichste Art des Trainings – Schuhe schnüren und los geht’s. Ganz gleich, ob du für den Körper, den Geist oder für eine neue Bestzeit läufst: Am Ende geht es darum, was du aus dem Laufen herausholen möchtest.
Auch wenn Laufen auf den ersten Blick simpel erscheint, ist es gleichzeitig auch eine Materialsportart – und der Schuh, den du zum Laufen nutzt, spielt eine größere Rolle, als man zunächst denkt. In diesem Guide fokussieren wir uns genau darauf: auf den Laufschuh und die Eigenschaften, die Schritt, Gefühl und Leistung tatsächlich beeinflussen.
Oft ist von Sprengung, Dämpfung, Stabilität und Untergrund die Rede – aber was bedeuten diese technischen Merkmale eigentlich? Und wie findest du heraus, was zu deinem Laufstil, deinem Niveau und deinen Zielen passt? Damit du nicht raten musst, haben wir die wichtigsten Punkte zusammengestellt, die dir helfen, ein Paar Laufschuhe zu wählen, das wirklich den Unterschied macht.
Tipp! Auf unserer Website kannst du Laufschuhe nach diesen Eigenschaften filtern – so findest du schnell eine Auswahl, die zu deinen Vorlieben passt.
Welche Schuhe sind am besten für Asphalt, Schotter oder Trail?
Der Untergrund, auf dem du läufst, bestimmt, welche Anforderungen an deine Laufschuhe gestellt werden – sei es Dämpfung, Grip, Stabilität oder Strapazierfähigkeit. Auf hartem Asphalt ist gute Dämpfung entscheidend, da sie Stöße abfedert und die Belastung für Gelenke und Muskeln reduziert. Läufst du dagegen auf Waldwegen oder Schotter, ist ein griffiges Profil wichtiger, um Stabilität auf unebenem Terrain zu gewährleisten.
Wenn du zwischen verschiedenen Umgebungen wechselst, ist ein Allround-Schuh mit Dämpfung und gutem Grip eine sichere Wahl. Technologien wie Vibram® (für maximalen Halt und Strapazierfähigkeit im technischen Gelände) oder GORE-TEX® (für wasserdichten Schutz bei nassen und kalten Bedingungen) können ebenfalls sinnvoll sein.

Wie beeinflussen Distanz und Tempo die Wahl der Laufschuhe?
Die Länge deiner Läufe und die Trainingsart wirken sich direkt auf die Schuhwahl aus. Tempo, Ziel und Distanz stellen unterschiedliche Anforderungen an Komfort, Gewicht, Dämpfung und Reaktionsfähigkeit.
Eine Allround-Variante kann vieles abdecken, aber wenn du dein Training stark variierst, lohnt es sich, verschiedene Modelle zu nutzen. Einsteiger können sich an folgenden Faustregeln orientieren:
– Für längere Läufe sind Komfort und Dämpfung besonders wichtig – vor allem auf hartem Untergrund.– Für kürzere Distanzen oder schnelle Einheiten bevorzugen viele leichtere Schuhe mit direkterem Feedback.
Was bedeutet Sprengung bei Laufschuhen – und welche ist für mich geeignet?
Sprengung ist der Höhenunterschied zwischen der Ferse und dem Vorfuß im Schuh.
Eine höhere Sprengung bedeutet, dass die Ferse im Vergleich zu den Zehen stärker angehoben ist, während eine niedrigere Sprengung ein flacheres Gefühl unter dem Fuß vermittelt. Es gibt keine „richtige“ Sprengung für alle – was passt, hängt von deinem Laufstil, deiner Gewohnheit und deinen Zielen ab.
Höhere Sprengung (8–12 mm): Entlastet oft Wadenmuskulatur und Achillessehne, eignet sich besonders für Fersenläufer und bei Problemen mit Waden, Sehnen oder Oberschenkeln.
Niedrigere Sprengung (0–6 mm): Sorgt für ein natürlicheres Laufgefühl und bessere Bodenhaftung, erfordert aber mehr Stabilität und Beweglichkeit in Fußgelenk und Waden.
Ein zu drastischer Wechsel sollte vermieden werden – der Körper braucht Zeit, um sich anzupassen.


Wie viel Dämpfung brauche ich in meinen Laufschuhen?
Dämpfung beschreibt, wie weich sich der Schuh beim Aufsetzen anfühlt und wie stark er die Stoßbelastung beim Auftreten des Fußes abfedert. Mehr Dämpfung schützt den Körper vor wiederholter Belastung, insbesondere bei längeren Läufen, höherem Körpergewicht oder beim Laufen auf hartem Untergrund.
Viel Dämpfung: Weiches, komfortables Gefühl. Ideal für lange Läufe, höhere Körpergewichte oder harte Untergründe.
Weniger Dämpfung: Mehr Bodenkontakt und direkteres Feedback – geschätzt bei schnellen Läufen oder Intervallen.
Man könnte annehmen, dass viel Dämpfung immer auch eine hohe Sprengung bedeutet – doch das muss nicht so sein
– Ein Schuh kann eine dicke Sohle und gleichzeitig eine niedrige Sprengung haben, bei der die Höhe gleichmäßig zwischen Ferse und Zehen verteilt ist.– Ein anderer Schuh kann über eine starke Dämpfung und eine hohe Sprengung verfügen, was mehr Unterstützung in der Ferse bedeutet.
– Leichte, schnelle Schuhe haben oft eine geringe Dämpfung und eine niedrige Sprengung – für maximalen Bodenkontakt und Geschwindigkeit.
Wichtig ist, sich nicht von Zahlen allein leiten zu lassen, sondern immer danach, wie sich der Schuh für dich persönlich anfühlt.

Brauche ich neutrale oder stützende Laufschuhe?
Stabilität in Laufschuhen unterstützt die Kontrolle der Fußbewegung, vor allem wenn der Fuß beim Aufsetzen nach innen kippt (Überpronation).
– Neutral: Für Läufer mit stabilem Laufstil ohne auffälliges Einwärts- oder Auswärtsrollen.– Stabil: Mit Verstärkung an der Innenseite zur Korrektur von Überpronation.
Wenn dein Laufstil von Überpronation geprägt ist, kann ein Schuh mit neutraler Unterstützung ein Ungleichgewicht erzeugen, während ein Schuh mit stärkerer Unterstützung zu einem gleichmäßigeren Schritt und mehr Stabilität beiträgt.
Ein einfacher Weg, das herauszufinden, ist ein Blick auf die Abnutzung deiner alten Schuhe oder eine Laufanalyse.
Was bringen Carbonplatten in Laufschuhen – und wann lohnen sie sich?
In einigen Laufschuhen sind Platten in die Zwischensohle integriert, deren Zweck es ist, den Schuh zu versteifen und ein explosiveres Laufgefühl zu erzeugen – besonders bei hohem Tempo.
Die Platten bestehen häufig aus Carbon, können aber auch aus anderen Materialien wie Nylon oder Kunststoff gefertigt sein.
Carbonplatten werden oft in Wettkampfschuhen eingesetzt, da sie die Energierückgabe verbessern können – das bedeutet, du erhältst bei jedem Schritt mehr Kraft zurück. In Kombination mit einer schaumartigen, federnden Zwischensohle entsteht so das Gefühl, „nach vorn getrieben“ zu werden, was bei Intervallen, Tempoläufen oder Wettkämpfen sehr effektiv sein kann.
Wichtig ist jedoch zu wissen, dass ein Schuh mit Platte nicht für alle Arten von Laufeinheiten geeignet ist. Sie vermitteln oft ein festeres, intensiveres Laufgefühl. Für lockere Läufe oder Erholungseinheiten sind in der Regel weichere, flexiblere Schuhe ohne Platte angenehmer.
Schuhe mit Carbonplatte
Die Wahl des richtigen Laufschuhs kann überwältigend wirken, weil so viele Faktoren eine Rolle spielen. Am Ende geht es aber darum, deine eigenen Bedürfnisse zu verstehen. Orientiere dich an deinem Körper, deinem Laufstil und dem Untergrund – und probiere dich ruhig durch verschiedene Modelle.
Es gibt keine allgemeingültige Lösung. Doch mit dem richtigen Wissen über die technischen Eigenschaften kannst du bessere Entscheidungen treffen – und jeden gelaufenen Kilometer noch mehr genießen.
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