
Drei legendäre Hotels im Zeichen der Dekadenz

Text: Sebastian Frank
Fotos: Alamy
Chelsea Hotel, New York

Im legendären Chelsea Hotel in New York residierten weltberühmte Schriftsteller, Künstler und Promis. Fast jedes Zimmer kann seine ganz persönliche Geschichte erzählen. Im Zimmer 202 schrieb Bob Dylan den Superhit Sad-Eyed Lady of the Lowlands von dem Album Blonde on Blonde. Nach eigenen Aussagen des Musikers war er mehrere Tage am Stück wach, um den Song zu vollenden. Doch das Hotel beheimatete auch andere Musikgrößen wie Greatful Dead, Iggy Pop, Patti Smith, Pink Floyd und Jimi Hendrix, ja die Liste lässt sich beinahe unendlich fortführen.
Andaz West Hollywood, Los Angeles

Wir bleiben in den USA, reisen an die Westküste und checken ein im Andaz West Hollywood, auch genannt ”Riot House”, das zur exklusiven Hyatt-Gruppe gehört. An diesem Schauplatz soll Keith Richards, der Gitarrist der Rolling Stones einen Fernseher aus dem Hotelzimmerfenster geworfen haben und auch der Schlagzeuger von The Who Keith Moon soll sich auf diese Art in dem Hotel vergnügt haben. Gleich um die Ecke lag der berühmte Musikclub Whisky a Go Go, wodurch das Hotel besonders attraktiv für Rockbands war. Der Club wurde zum Sprungbrett des Erfolgs für Bands wie The Doors, The Stooges, Chicago, KISS, Guns N’ Roses und viele mehr.
Chateau Marmont Hotel, Los Angeles

Unsere kleine Reise führt uns weiter durch Kalifornieren in das Wohnzimmer Hollywoods , genauer gesagt zu einem der berühmtesten Locations unserer Auswahl, das Hotel Chateau Marmont am Sunset Boulevard im Herzen von Los Angeles. Zu den berühmtesten Stammgästen zählten Schauspieler und Sänger John Belushi der im Hotel starb und Helmut Newton, der vor dem Hotel starb. Wer wie Led Zeppelin mit einem Motorrad durch die Lobby fährt und lautstarke Partys feiert, kann schon mal wegen Ruhestörung aus dem Hauptgebäude verwiesen werden. Schauspieler und Sänger Richard Harris erhielt Betretungsverbot auf Lebenszeit, nachdem er an die Zimmertüren anderer Gäste klopfte, um zu verkünden, dass eine Atombombe auf Los Angeles gefallen wäre. Jim Morris von The Doors wiederum soll sich mithilfe eines Abflussrohres von Fenster zu Fenster und Balkon zu Balkon geschwungen haben und dabei einen Absturz aus dem zweiten Stock beinahe unbeschadet überlebt haben. Tragik und Komik liegen an diesem Ort ganz nah aneinander. Doch die wilden Jahre sind erstmal vorbei, ein Hauch an Dekadenz und ausgelassenem Lifestyle lässt sich jedoch auch heute noch erahnen.
Nicht umsonst sind diese Hotels zu ihrem legendären Ruf gekommen. Die Exzesse früherer Gäste lassen wir jedoch hinter uns und genießen die Locations mit ordentlichem Benehmen.